Arne Karsten, „Der Untergang der Welt von gester. Wien und die k.u.k. Monarchie 1911-1919“

Die “Welt von gestern”, die mit dem Ersten Weltkrieg unterging, war voller innerer Widersprüche und äußerer Spannungen und erschien doch im Rückblick als verlorenes Paradies. Die Sieger dieser Geschichte sind oft genannt und gehört worden. Doch was war mit den Verlierern, und welches künftige Unheil war in der neuen Welt schon im  Keim angelegt?  Arne Karsten erzählt in seinem glänzend geschriebenen Buch eine andere Geschichte des großen Epochenumbruchs jenseits der hohen Politik.

 

Da ist zum Beispiel Stephanie Bachrach, die jugendliche Freundin Arthur Schnitzlers und geistsprühende Tochter eines jüdischen Börsenmaklers in Wien. Nach Bankrott und Selbstmord des Vaters tritt die einstige Millionenerbin im Krieg als Krankenschwester in den Spitaldienst ein und nimmt sich 1917 das Leben – wie soviele junge Frauen ihrer Generation, denen ihre vertraute Welt weggebrochen war. Ihr Schicksal hat Schnitzler mit sensibler Aufmerksamkeit verfolgt, wie er überhaupt ein brillanter Beobachter der gesellschaftlichen Krisen dieser Epoche war. Neben diesen beiden lässt Arne Karsten eine Fülle anderer Zeugen auftreten – Diplomaten, Militärs, Politiker, Künstler der späten k. u. k. Monarchie – und webt so das dichte Bild einer schillernden Epoche, die nicht nur in Wien, sondern in ganz Europa das bürgerliche Zeitalter zu Grabe trug.

 

C.H.Beck

Erschienen am 14. März 2019

269 S., mit 18 Abbildungen und 4 Karten

 

Inhalt

Prolog

1. Kapitel:
Im Wien der späten Kaiserzeit – Die höhere Tochter
Das Wien des Julius Bachrach
Familie Schnitzler
Die lieben Kollegen
Österreich von innen
Die Unerlösten

2. Kapitel:
Balkanwirren und die Folgen – Ein armes Mädel

Italien stellt den Zünder scharf
«Es hat sich ja allerlei ereignet»
Venedig
Die Welt des alten Kaisers
Vom deutschen Wesen

3. Kapitel:
Der Weltenbrand – Krankenschwester im Krieg

Ein Attentat und seine Vorgeschichte
Die England-Chiffre
«Sehr Krieg ist der Krieg hier!»
Die Armee des Franz Conrad von Hötzendorf
Gedanken im Kriege

4. Kapitel:
Dem Ende entgegen – Zerrüttung

Propaganda
Österreichs eigentlichster Krieg
Die Welt des jungen Kaisers
«Ich halt’s nicht mehr lange aus»
Victor Zuckerkandls Krieg

5. Kapitel:
Spiegelungen und Nachklänge

Abgesang auf eine Großmacht
Versailles und Wien
Kritik und Selbstkritik
Die Stimmen der Verlierer
Fräulein Else und ihre Schwestern

Nachwort und Dank

Anhang
Anmerkungen
Bibliographie
Bildnachweis
Personenregister

 

Leseprobe

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